Vanlife – wie das Internet in mein Auto kommt

Ich muss zum Arbeiten nicht rund um die Uhr online und erreichbar sein. Aber alle 2-3 Tage brauch ich eine flotte Leitung, um Dateien hochzuladen oder verschicken zu können. Und zwischendurch muss ich auch immer mal wieder recherchieren und meine Mails checken.

Während meiner 6 Wochen auf den Äußeren Hebriden und den vier Wochen auf Korsika war ich mit einer Flatrate der dortigen Telefongesellschaften unterwegs. Über die Hotspots der Telefongesellschaften konnte ich mich dann ins Internet einloggen. Dazu musste ich mich allerdings dort aufhalten, wo es einen Hotspot gibt. Und das machte es problematisch

Hotspots werden üblicherweise dort eingerichtet, wo Menschen wohnen, die ins Internet möchten. Also irgendwo in der Wildnis stehen und online arbeiten war nich. Stattdessen musste ich mir einen Parkplatz in Wohngebieten suchen. Möglichst nicht direkt vor der Haustür eines Anwohners, weil der nervös wird, wenn stundenlang ein fremdes Auto vor seiner Tür parkt. Und noch dazu, wenn jemand in dem Auto sitzt und am Laptop arbeitet. Spionage oder ein Hackerangriff???

Auch blöd: Nach Feierabend oder an Wochenenden geht der Speed in den Keller, weil alle Menschen im Bereich dieses Hotspots ins Internet gehen. Das kann man also auch knicken.

Die kostenlose Alternative zu den Telekommunikationsunternehmen sind die Hotspots von Unternehmen wie Mc Donalds & Co. Aber offenes Wifi ist nicht sonderlich sicher, und man muss auch erstmal einen Wifi „Sponsoren“ zur Hand haben. In der Wildnis, am schönen Strand oder in den Bergen steht der jedenfalls nicht.

In Norwegen findet man häufig offenes Wifi vor dem Supermarkt, vor Sparkassen, dem Ratshaus, der Tourismus-Information oder auch nebenan vom Campingplatz oder Hotel. In Irland und England hab ich mich auf die Weise auch immer ganz gut durchgehangelt, aber da war ich noch Urlaubssurfer und konnte auch mal eine Woche ohne…

Damit ich für solche offenen Hotspots nicht direkt vor der Sparkasse parken muss, hab ich mir einen Wifi-Verstärker gekauft. Der soll theoretisch die Reichweite und das Signal verbessern, sodass ich (theoretisch) auch in der Nachbarstraße mit weniger Verkehr oder schönerer Aussicht parken könnte. Tatsächlich bringt das Ding so gut wie gar nichts. Jedenfalls nicht das Teil, für das ich knapp 30 Euro bezahlt habe. Also dazu sag ich nichts weiter. Und nachdem es schon mein zweiter Verstärker ist, der nichts bringt, lass ich die Finger davon.

Inzwischen geh ich fast ausschließlich übers Mobilfunknetz ins Internet. In Norwegen (Ländergruppe 1 = keine Roaminggebühren) arbeite ich mit Alditalk und 7 Highspeed GB für 30 Tage (=14,99 Euro). Sollten die nicht ausreichen, kann ich noch weitere GBs dazu kafen. Zusätzlich hab ich noch 2 Highspeed GB von Congstar. Die recht teuer, deshalb buche ich sie nur, wenn ich feststelle, dass ich in einer Region bin, wo Alditalk kein Netz hat. Bestimmt gibt es noch günstigere Anbieter, aber ich hatte keinen Nerv auf endlose Vergleiche und fand das Angebot von Aldi fair.

Ins Internet komme ich nun mit einem mobilen Wifi WLAN Router, E5220 von Huawei in den ich eine meiner beiden Simkarten einlege. Ein einfacher Surfstick ginge natürlich auch und wäre günstiger, aber ich muss sagen, ich find den Router viel besser und praktischer.

Vorteile aus meiner Sicht:

# Ich kann verschiedene Simkarten verwenden und wechseln – in meinem Fall die Aldi-Simkarte von E-plus oder die Congstar Simkarte via t-mobile.

# Der Router muss (bei vollem Akku) nicht ans Laptop gesteckt werden (Wifi!) Ich kann ihn also dort im Auto positionieren, wo er den besten Netzempfang hat.

# Der Akku wird entweder am Laptop oder der Autobatterie (USB-Port) geladen.

# Der Router ermöglicht die gleichzeitige Wifi-Nutzung durch bis zu 10 Computer. Brauch ich natürlich nicht. Aber ich bin mit einem großen Laptop unterwegs und einem kleinen Notebook. So kann ich problemlos hin- und her switchen und muss nicht ständig umstöpseln. Ich kann ihn auch fürs Smartphone benutzen.

Es gibt natürlich haufenweise Router, in verschiedenen Preissegmenten. Ich kann dazu nur sagen, ich bin mit meinem absolut zufrieden. Funktioniert tadellos und ich kann super online arbeiten.

Also – das ist meine Lösung, wie das Internet in mein Auto kommt. Es gibt noch zig andere und ich kann nicht sagen, welche die beste oder preiswerteste ist, aber für mich reicht sie. Und dass es funktioniert, siehst du daran, dass du dies lesen kannst. Während ich diesen Beitrag schreibe, stehe ich am Fuße des Gletschers und hab genau die Aussicht, die das Arbeiten im Auto so herrlich macht.

PS. Nicht auf einen Mobilfunkanbieter alleine zu vertrauen, war eine gute Idee. In der Region um Bergen, kam mit Alditalk / E-Plus plötzlich keine gescheite Verbindung mehr zustande und. Und Samstags ist regelmäßig mit Congstar / T-Mobil nichts los. Egal wo man sich gerade aufhält….