Wenn’s in Irland mal regnet…

Ist klar, dass man sich in Irland auch auf schlechtes Wetter einstellen muss. Trotzdem ist es bitter, wenn die Landschaft täglich grauer wird, bis sie zum Schluss ganz weg ist und man wegen orkanartiger Regenböen nicht mal mehr das Auto verlassen kann. Da hilft nur ausharren!

Am ersten Tag in Irland war das Wetter strahlend wunderbar. Der zweite Tag war recht trübe und ab dem dritten wurde es noch grauer und trüber. Das steigerte sich jeden Tag ein bisschen mehr, bis ich nach fünf Tagen total frustriert darüber nachdachte, zurück nach England zu fahren.

Bin ich glücklicherweise nicht, aber jetzt kommt erstmal der gesammelte Schwung grauer Fotos der fünf Regentage…

Rossi war der Regen wurscht, Hauptsache der Ball rollte…

Nachdem wir schon mehrere Strandbesuche hinter uns hatten und mir viiiiel Wind und Regen um die Nase geklatscht war, kam die Kirchenruine gerade recht für einen „Kulturstop“.

Irland-Sightseeing  ohne Friedhof geht offensichtlich nicht ;-))

Als der Platz um die Kirche „belegt“ war, wurde auch innerhalb der Ruine bestattet. Ziemlich strange…

… denn bevor die Kirche im Lauf der Zeit so „ruiniert“ wurde, war sie ein wirklich prachtvolles Bauwerk.

Der Regen wird heftiger…

Auf dem weiteren Weg gen Süden gab es viel schöne Landschaft, aber keine Stimmung für schöne Fotos. Mangels anderer Besichtungsattraktionen folgte ich dem Wegweiser zu einem „historischen“ Friedhof. Also schon wieder ein Friedhof…

Es ging endlos durch die Pampa und am Ende erreichte ich einen Minifriedhof, dessen historische Bedeutung sich mir nicht erschloss. Aber die elfenähnlichen Engel gefielen mir.

Typischer Schildersalat in Irland…

Je später der Tag, desto schlechter das Wetter – Nebel zieht auf.

Am späten Nachmittag erreichte ich die Sheep’s Head Peninsula und die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz begann.

Bei der Straße, die man mit 80 befahren darf, handelte es sich um eine Single Track Road. Das heißt, es gibt keinen Platz für den Gegenverkehr, wenn der einem auf der völlig unübersichtlichen Straße mit 80 entgegen kommt. Glücklicherweise fuhr da niemand 80!

Oben auf dem Pass noch mal den Hund auslüften und nach Aussicht Ausschau halten, aber da war nichts zu sehen, das ein Foto gelohnt hätte, nur grau und diesig. Was man Rossi nicht ansieht, es war extrem stürmisch.

Weil der Pass einen guten Stellplatz für mein Auto bot, sind wir gleich über Nacht da oben geblieben. Die Aussicht am nächsten Morgen (Tag 4 in Irland) – war weiterhin grau – aber zumindest gab es wieder eine.

Ich glaub das Foto spricht deutlich von dem vielen Regen, der am vierten Tag vom Himmel kam… Ich wurde zunehmend frustrierter, weil ich doch schöne Fotos von der schönen Küste machen wollte…

Und schon wieder ein Friedhofbild. Langsam wird’s peinlich, dass ich ständig Friedhöfe fotografiere, aber die Skulptur fand ich so gruselig, dass es nicht anders ging.

Zur Abwechlsung mal was fröhlicheres…

Auch wenn es in Irland viel regnet, dank Golfstrom ist das Klima mild und die Vegetation üppig.

Pinkelpause für Rossi.

Die bunten Häuser in Castletownbere (Beara Peninsula) waren das farbliche Highlight des Tages…

Gelegentlich gab es auch mal einen kurzen Sonnenmoment!

Die beiden lustigsten Erlebnisse des Tages hatte ich bei der Campingplatzsuche in der Nähe von Caherdaniel (Iveragh Peninsula). Es war superstürmisch als ich den ersten Campingplatz anfuhr. Er lag direkt am Meer mit Bade- und Surfstrand. Die Brandung war heftig, aber das hält einen Iren nicht vom Surfen ab. Einer davon begrüßte mich höchst euphorisch, was für ein wunderbarer Tag heute wäre. Isn’t the weather great? Ich war ehrlich gesagt nicht so angetan und wäre über weniger Regen und Wind und weniger hohe Wellen glücklicher gewesen. Aber der Mann strahlte bis über beide Ohren und hatte einen richtig guten Tag! Irland ist super!

Der Campingplatz war jedoch fast ausgebucht und der Platz, den man mir zuweisen wollte, irgendwo auf dem Berg, auf dem Busparkplatz, 500 m bis zu den Sanitärräumen. Darauf hatte ich keine Lust. Zumal ich den Campingplatzwart unsympathisch fand.

Auf dem zweiten Campingplatz (auf dem ich blieb) hatte ich viel Spaß mit der Lady im Campingoffice, die einen ausgesprochen trockenen Humor hatte und Witze über das schöne Wetter machte. Sie gab mir den Tipp, lieber keinen der Zeltplätze auf den Felsen (siehe nächstes Foto) zu wählen. Das könnte sonst eine feuchte Nacht werden. Ich hab ihren Rat beherzigt!

Auf dem Campingplatz gab es tatsächlich mal funktionierendes W-Lan. Das war so gut, dass ich sogar Filme streamen konnte. So saß ich trocken und zufrieden im Auto und hab bis in die frühen Morgenstunden einen Krimi nach dem anderen geschaut. Muss auch mal sein!

Und weil das Wetter am nächsten, dem fünften Tag in Irland immer noch grau und öde war, hab ich nach dem Aufwachen gleich weiter ferngeschaut. Um 12 Uhr musste ich auschecken, aber das W-Lan reichte bis zum Besucherparkplatz. Dort zog ich mir noch zwei Folgen Marie Brand rein und fuhr gegen 15 Uhr weiter.

Das Wetter… na ja. Rossi hatte viel Spaß am Strand. Ich nicht ganz so viel.

Aber einen echten Iren schreckt kein Wetter…

Was mich wirklich frustrierte: Ich war auf dem Ring of Kerry einer etwa 180 km langen Panoramküstenstraße um die Iveragh-Halbinsel, die für die meisten Irland-Besucher zu den Must have seens gehört. Nur war da nicht viel zu sehn… und ich hatte mich so drauf gefreut 🙁

Teilweise konnte man nicht mal das Auto verlassen. Außer man wollte wie der kleine Robert im Struwelpeter mit dem Wind davon fliegen.

Zeitweise war es auch mal etwas besser, aber trotzdem nicht gemütlich.

Irgendwann hatte ich genug vom Ring of Kerry und der stürmischen Küste und fuhr in die Berge der Iveragh-Halbinsel.

Abseits der Hauptroute in den „Highlands“

Upper Lake im Killarney Nationalpark – bei Sonnenschein eine superschöne Ecke!

Damit war der Ring of Kerry dann zu Ende. Ich erreichte Killarney und ging einkaufen. Übernachten wollte ich auf der Dingle Peninsula. Aber die Suche nach einem Camping- oder geeigneten Stellplatz war wirklich schwierig. Spät am Abend hatte ich die Nase voll und übernachtete einfach auf dem nächsten Strandparkplatz.

Nach einer durchregneten Nacht erwachte ich am nächsten Morgen inmitten einer riesigen Pfütze…

Und dann kam ich auch noch am Südpol vorbei…

Kleiner Spazierstop in Glin am Ufer des Shannon, den ich am Nachmittag des fünften Mistwetter-Tages erreichte.

Weil ich nichts besseres zu tun hatte und das Wetter immer noch Mist war, besuchte ich ein paar Kilometer weiter in Foynes das Flying Boat Museum. Danach war meine Laune endlich wieder besser.

Das Highlight des Tages war aber ein richtig schöner Campingplatz mitten im Wald. Kein Wind, kaum noch Regen, eine warme Dusche, eine richtige Waschmaschine (mit Temmperaturwahlmöglichkeit!) und Trockner, die ich kostenlos benutzen konnte und Stromanschluss hatte ich auch. Alles zsuammen für 10 Euro. Das erwähne ich deshalb, weil ich auf den vorherigen Campingplätzen für deutlich weniger Leistung mehr als das Doppelte bezahlt hatte!!!

Nach fünf langen Regentagen schien dann am nächsten Tag endlich wieder die Sonne. Sie blieb mir für die restliche Zeit in Irland erhalten und ich konnte doch noch die Fotos machen, die ich mir vorgestellt hatte.

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