Heimablídni auf den Färöer Inseln

Wer kein ausgesprochen extrovertierter Mensch ist, der innerhalb kürzester Zeit Freundschaften schließt, hat eher selten Einblick in das Leben und die Kochtöpfe der Menschen in anderen Ländern. Auf den Färöer Inseln können Touristen deshalb an einem Heimablídni teilnehmen, eine bezahlte Einladung in das Wohnhaus von Insulanern, anstelle eines Restaurantbesuchs.

Im kleinen Kreis werden gemeinsam mit den Gastgebern  typische Färöer-Gerichte gegessen. Dazu gibt es Geschichten aus dem Leben der Gastgeber und die Möglichkeit, all die brennenden Fragen über das Leben im Nordatlantik loszuwerden, die einem schon lange unter den Nägeln brennen. In Tórshavn laden z.B. Onnu und Óla (Foto) zu einem 5-gängigen Menu ein, mit Lamm von der eigenen Farm als Hauptgericht. Auch in den Dörfern außerhalb gibt es verschiedene Gastgeber. Für die Färöer in den abgelegenen Dörfern ist es eine Möglichkeit, ein bisschen was dazu zu verdienen.

Während meiner 7 Tage auf den Färöern hatte ich leider keine Gelegenheit, an einem Heimablídni teilzunehmen, aber ich war in mehreren Restuarants zu Gast, was auch jedesmal ein einzigartiges Erlebnis war. Die spektakulärste Adresse ist sicherlich das Koks . Das Restaurant wurde u.a. mit dem „Nordic Prize“ ausgezeichnet und hat später als erstes Restaurant auf den Färöerm einen Stern erkocht. Es gibt traditionelle Küche ganz neu und einzigartig interpretiert

Man sollte denken Fischrestaurants finden sich auf den Färöern sicherlich sehr viele. Aber Irrtum, weil ständig und immer Fisch gegessen wird, hatten die Insulaner kein besonderes Interesse an Fischrestaurants. Das Barbara Fish House, das erste feine Fischrestaurant wurde 2014 Altstadt von Tórshavn eröffnet eröffnet. In warmer gemütlicher Atmosphäre teilt und mischt man nach Tapas-Manier die Speisen, die in mehreren Gängen in kleinen Schüsseln und Schalen auf den Tisch kommen. Hier hab ich nach meinem Empfinden den besten Fisch meines Lebens gegessen. Der war einfach nur bombastisch…

Trockenfisch, Torshavn

Außerdem hab ich mitten im Atlantik Sushi für mich entdeckt – gleich schon auf der Anreise im Flugzeug. Auf dem Flug von Kopenhagen nach Torshavn gab es einen kleinen Imbiss in Form von feinstem Sushi. Das machte mich zum Stammkunden des Etika, dem ersten und einzigen färöischen Sushi Restaurant. Der Fisch kommt direkt aus dem Nordatlantik auf den Teller. Soooo gut!

Mehr über die Restaurants auf den Färöer Inseln kannst du in meinem Artikel Frisch, frischer, fermentiert!  lesen, erschienen 2016 in der Zeitschrift Gastronomie-Report.