Weihnachts Etap-Reise – mit Hund nach Andalusien

Weil ich noch nie in Spanien war, kam mir die Idee, dies in den Weihnachtsferien zu erledigen. Daraus wurde dann  eine ganz neue Reiseerfahrung für mich. Statt einfach loszufahren und im Auto zu wohnen, habe ich mich tatsächlich richtig vorbereitet und für jede Nacht ein Hotel gebucht. Nach fünf Nächten in verschiedenen Etap-Hotels werde ich in Andalusien ankommen und dort für eine Woche ein Ferienhaus bewohnen. Soweit die „Etap-Reise“

Neu ist auch, dass Rossi mitfährt. Weil er Autofahren ja leider gar nicht leiden kann, war er sonst immer bei meinen Eltern in Pension, wenn ich in Urlaub gefahren bin. Jetzt kommt Rossi mit und wird ein Etap-Dog.

Abgesehen vom günstigen Preis, fiel meine Wahl auf Etap (heißt mittlerweile Ibis Budet und  gehört zur Arcor Hotelgruppe), weil ich mit Zimmercode auch mitten in der Nacht ins Haus komme. So hab ich keinen Anreisestress. Außerdem ist Rossi erlaubt. Dazu gibt es fast immer kostenfreie Parkplätze und WiFi auf dem Zimmer. Und noch ein Argument für diese Wahl: Die Hotels sind meist in direkter Autobahn-Nähe und damit gut zu finden. Außerdem war es ziemlich einfach, die Zimmer online zu buchen.

Anhand einer Übersichtskarte hab ich mir in 200 bis 300 Entfernung Etap Hotels rausgesucht und so meine Route nach Andalusien geplant. Insgesamt sind es fünf Hotels in Frankreich und Spanien, bis ich in Alicante ankomme. Nach Alicante gab es keine Etaps mehrr auf der Karte. Von dort steuere ich dann das gebuchte Ferienhaus in Andalusien an, in dem ich eine Woche mit Rossi verbringen werde. Nach der Woche geht es langsam wieder zurück.

 

Erstes Etapziel: Forbach

Nach einem netten Besuch bei Freunden im Saarland haben Rossi und ich im ersten Etap in Forbach (kurz hinter der Grenze) eingecheckt. Die Ankunft war unproblematisch, das Zimmer ist wie erwartet winzig. Rossi musste 5 Euro extra zahlen für die Übernachtung in dieser kleinen Butze.

Leider stinkt das Zimmer total nach Rauch. Anscheinend darf in französischen Hotels noch geraucht werden? Auf dem Tisch steht jedenfalls ein Aschenbecher. Oder werden Raucher und Hundehalter in die selben Zimmer gesteckt?

Das Klo hat den Charm einer Abstellkammer.

Wir haben es uns dann erst mal ein bisschen gemütlich gemacht. Soll heißen, ich hab meine eigene Bettdecke, Kissen und eine Wolldecke aus dem Koffer geholt. Rossi hat sich gleich zum Schlafen nieder gelassen.


Ein Stuhlkissen hatte ich auch im Koffer. Schließlich wusste ich noch vom letzten Mal Etap, dass die Stühle nicht wirklich zum Sitzen gedacht sind.

Rossi kann  nicht schlafen. Er ist ein bisschen verstört, weil er komische Geräusche aus dem Nachbarzimmer gehört hat.

 

Zweites Etapenziel: Lyon

Vielleicht lass ich mir doch bei Gelegenheit ein Navi schenken. Damit deute ich an, dass ich das Etap in Lyon nur mit Ach und Krach gefunden habe. Problem war die Dunkelheit und dass ich die Schilder nur schlecht lesen konnte. Aber ein Franzose, der immer sauf sagte und south meinte und die Rezeptionistin eines falschen Etap Hotels, das ich stattdessen gefunden hatte, sowie mein Orientierungssinn haben uns doch noch ans Ziel gebracht….

Rossi hat geduldig gewartet, bis unser Bett gemacht war, dann ist er gleich reingehüpft und hat sich schlafen gelegt. Ich schätze, der arme Kerl ist ein bisschen fertig. Wir haben heute bis zum Abwinken mit seinem neuen Ball gespielt. Das Ding quietscht wenn er reinbeißt, das ist toll!!! Und dreimal spazieren waren wir auch noch.

 

 

Drittes Etapziel: Sétes

Die dritte Etappe ging nur über 340 km, da ich aber durch’s Rhonetal gefahren bin und anschließend kreuz und quer durch die Ardeche, dauerte es etwas länger und ich musste wieder im Dunkeln nach dem Etap suchen. Hat heute zwar besser geklappt als gestern, aber Dunkelfahrten sind trotzdem kein Spaß, wenn man sich nicht auskennt.

Fotos von unterwegs…

 

Viertes Etappenziel: Barcelona

Juchu, wir sind in Spanien (first time in my life). Juchu, ich bin meine Kreditkarte los, so’n Autobahngebühren-Automat hat sie gefressen und nicht wieder ausgespuckt. Juchu, es war meine Alte, die war abgelaufen und hätte mir eh nichts genutzt. Juchu ich stand mindestens 5 Minuten im Mittelpunkt und hab mindestens 10 Leute verrückt gemacht, weil ein Onkel kommen musste, um cash zu kassieren. Der konnte nur Spanisch. Ich nicht. So sind wir uns ganz schnell *hüstel* einig geworden…

Jipieh, ich hab das Hotel gefunden (sogar fast auf Anhieb). Das Etap hat ein Riesenzimmer, da würden glatt noch 10 Neufundländer mit rein passen… ich sag mal, es ist das beste bisher. Nur dass die da so einen Plastikhocker als Stuhl reinstellen, trübt die Freude etwas. Wurden die von einem Ex-Ikea-Manager beraten?

Juchu ich hab ein Weihnachtsgeschenk für meinen Vater gefunden. Ist ja immer schwierig mit Männern, die alles haben und nichts brauchen. Ich dachte, so ein geräuchertes Schweinebeinchen wird ihm gefallen. Das kann man in den Keller hängen und sich lange dran freun… Sowas kriegt man hier in jedem Supermarkt. Sogar gleich in hübscher Geschenkverpackung. Perfekt!!!

Der Tag war heute sonnig, um die 10 Grad. Rossi hat das Meer kenengelernt. Er ist gleich freudestrahlend hingerannt, hat einen Schluck getrunken – Bärgh. Danach war er fertig mit dem Meer! Leider war es recht diesig. So habe ich nur sehr wenig fotografiert. Ist eh ziemlich kompliziert mit einem Autohasser als Reisegefährten. Der meint nämlich, dass er auch jedesmal aussteigen muss, wenn ich zum Fotografieren halte.

 

Fünftes Etapziel: Alicante

Es gibt Tage, da läuft schon ab dem Aufstehen alles schief. Schlecht geschlafen (sehr heiß in der Bude), mit schlechter Laune losgefahren und dann geht das den ganzen Tag so weiter. Das erste Problem machte das Auto, das klopfte plötzlich sehr merkwürdig. Ich sah mich schon weit, weit von zu Hause nach einer Werkstatt suchen.

Der Motor lief schnurrend schön, aber es klang, als würde zusätzlich ein Zweitakter mitlaufen. Sowas ähnliches war es auch, wie sich beim Blick unter die Haube herausstellte. Die Stange, mit der man die Motorhaube offenhält, war lose und klopfte fröhlich während der Fahrt mit.

Das nächstes Drama fand schon wieder an so einer doofen Autogebührenkassierstelle statt. Um diesmal in Ruhe zu überlegen, welche Schranke die richtige für mich ist, war ich rechts rangefahren statt geradewegs drauflos. Gut so. Mein Ticket war nämlich verschwunden. Auto auf den Kopf gestellt. Nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckte ich es halb versteckt unter dem Sitz. Schwitz.

Außerdem war das Wetter Mist, na ja besser als bei uns. Aber sehr diesig, nichts zusehen und dann auch noch langweilige Autobahn. Die heutige Etappe ging über 500 km, die ich in 7 Stunden schaffen musste (wollte nicht wieder im Dunkeln ankommen). Also bin ich Autobahn gefahren, hab 35 Euro für 300 km bezahlt (die spinnen, die Spanier – und die Franzosen und Italiener auch!) und hab meiner schlechten Laune gefrönt. Ja und dann tat mir auch noch mein linker Zeh ganz pötzlich weh.

War ein Splitter drin, wie die Untersuchung schließlich ergab. Nachdem der heraus operiert war, legte sich meine schlechte Laune und siehe da, die Sonne kam raus! Also am späten Nachmittag wurde es doch noch ein guter Tag!

Das Etap liegt direkt gegenüber vom Meer. Man muss nur über eine Schnellstraße gehen. Dann kann man durch den Zaun aufs Meer blicken. Tja, blöd, die haben das Meer abgesperrt. Absturzgefahr…

Fotos hab ich praktisch keine gemacht. Ich war ja den ganzen Tag auf der Autobahn unterwegs – abgesehen von mehreren Stopps zur Rossibelustigung. Und es sah die ganze Zeit gleich aus. So ähnlich wie auf dem Foto…

Morgen werden wir endlich mein gebuchtes Ferienhaus im Olivenhain beziehen. Hab jetzt auch die Nase voll vom Autofahren und Etap Hotels. Obwohl sich Rossi ja schon gut ins Hotelleben eingewöhnt hat. Das einzige, was er nicht versteht, ist dass er nicht Bellen darf, wenn jemand im Nachbarzimmer die Tür öffnet oder die Zimmermädchen auf dem Gang sind…

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