Post von der Swedish Transport Agency

Erst dachte ich hä? Was ist das denn? Dann dachte ich, die machen Witze. Nein, die Schweden wollen tatsächlich, dass ich für die Überfahrung der Sundsvallsbrücke am 1. August 2015 eine Mautgebühr bezahle. Das haben sie mir am 20. September in einer Rechnung mitgeteilt, die mir die Post am 24. September zugestellt hat. Das „Hä?“ bezieht sich auf die Frage, was für Maut, was für eine Brücke? Ach ja, am 1. August bin ich wohl tatsächlich über diese Brücke gefahren. Da war kein Mauthäuschen. Nein, die Schweden machen das jetzt elektronisch. Beim Passieren der Brücke wurde mein Fahrzeug von der Kontrolleinrichtung der Transportbehörde erfasst.

Den Rest hat die ParkTrade Europe AB (mit Sitz in Düsseldorf?) übernommen: Fahrzeughalter ermittelt, elektronische Rechnung erstellt und diese mit der Post geschickt.

Und das ist der Witz: Die Mautgebühr, die ich zu bezahlen habe, beläuft sich 9 schwedische Kronen = 96 Cent!!!

So, und jetzt bitte noch mal das voherige Foto mit dem Postzeichen und dem Briefmarken-Code anschaun, und lesen was der Brief an Porto gekostet hat. Genau 0,62 Euro!

Wenn schon 62 Cent von meinen 96 Cent fürs Porto draufgegangen sind, wieviel bleibt dann noch für den Bau und die Unterhaltung der schwedischen Straßen, Tunnel und Brücken übrig? Ein Minusbetrag? Ganz von alleine kommt die Rechnung ja wohl auch nicht aus dem Computer in den Umschlag und zur Post = Personalkosten in Höhe x. Dann die weitere Bearbeitung, wenn ich meine 96 Cent bezahlt habe… Das kostet doch alles… Ich schätze, dass die Schweden etwa 5 Euro dafür bezahlen, dass sie von mir 96 Cent bekommen…

Vermutlich verdienen sie bei der Nummer an den Verzugszuschlägen. Die 96 cent überweist doch niemand, weil er’s für nen Witz hält und dann kommt ne neue Rechnung mit 30 Euro Verzugszuschlag… und irgendwann lassen sie mich womöglich nicht mehr ins Land, weil ich die inzwischen 3.000 Euro Verzugszuschlag immer noch nicht bezahlt habe…

Na gut, dann spende ich mal einen Euro zur Finanzierung von Bau und Unterhaltung von Straßen, Tunneln und Brücken in Schweden, bevor ich’s mir mit denen verderbe.
Sachen gibt’s…

Im Nachhinein ist mir noch aufgefallen, dass sie exakt ermittelt haben, dass eine Person im Auto war. Aber Rossi saß auf dem Beifahrersitz. Erkennt deren Kontrolleinrichtung tatsächlich, dass der eine Sitz von einem Menschen (= Maugebühr) und der andere von einem Hund (= keine Mautgebühr) besetzt war? Geht das über Infrarot oder Röntgen oder Spionagetechnik? Oder gibt es ein Foto von mir und Rossi, das ein Mitarbeiter ausgewertet hat?

Was für ein Glück, dass sie Rossi als Hund erkannt und mir nicht eine Mautgebühr für 2 Personen berechnet haben, sonst müsste ich ja Einspruch erheben und meine 96 cent würden zu minus 50 Euro für die schwedischen Straßen, Tunnel und Brücken…