Ich + der Bär

Selfies… tolle Sache. Manche Leute fotografieren sich vor interessanten Bauwerken, Denkmälern oder mit mehr oder weniger bekannten Promis. Anderen ist das zu langweilig, die fotografieren sich mit Raubtieren!

Ich fand ja den Motorradfahrer in Norwegen schon selten bescheuert, als der eine Vollbremsung vor meinem herangelockten Rentier hinlegte, um ein Selfie von sich auf der Maschine samt meinem (!) Rentier zu machen. Und sauer war ich natürlich, weil er dadurch mein Fotomotiv verscheucht hat.

Aber es geht noch bescheuerter.

Im September mussten im Waterton Canyon (Denver) die Bären vor selfieverrückten Wanderern geschützt werden. In der Zeit trifft man dort auf viele Bären, die sich vor dem Winterschlaf noch mal richtig sattfressen. Perfekt für ein Meet & Great und natürlich für ein Selfie!

Der eine Selfiegestörte macht ein Foto von sich mit einem Bären im Hintergrund (teilweise aus wenigen Metern Entfernung), postet es auf irgendwelchen sozialen Netzwerken, die GPS Daten natürlich mit dazu. Und der nächste wandernde Selbstdarstellungs-Clown hat gleich die Adresse, wo er den Bären findet.

Damit die Bären Ruhe vor den Selfiejägern haben, wurde das Areal so lange für Wanderer gesperrt, bis die Bären in ihre Bettchen gekrochen waren.

Ganz schön irre!

  • Überhaupt so dicht an einen Bären heranzugehen – zumal die Jungs in der Zeit oft gestresst sind.
  • Und dann dem Bären auch noch den Rücken für das Selfie zukehren. Einziger Vorteil dieser Position, man muss sich fürs Wegrennen nicht mehr umdrehen, wenn der Bär schlechte Laune haben sollte.

Also, wenn du ein Selfie von dir und einem Bären machen möchtest, nimm bitte einen aus Plüsch, das ist für euch beide besser!

PS. nein, das Foto ist nicht von mir und meinem Teddy. Ich hab weder einen Teddy noch ein Smartphone und musste deshalb auf ein Stockfoto zurückgreifen.