Abhängen am Abgrund – der neue Erlebnistourismus

Erlebnis-Tourismus ist ja gerade TOTAL angesagt! Einfach nur Urlaub in den Bergen reicht nicht, da muss mehr daher: Geocaching, Freiluftkunst, Abenteuer- oder Genusswanderungen und so weiter. Zu den neuesten Tourismus-Hits gehört die Aussicht mit Freiflug-Feeling.

Als ich im Sommer auf der norwegischen Insel Senja von so einer überragenden Aussichtsplattform in den Abgrund schaute, dachte ich: Boah, ist das geil! Kucken und Fühlen gleichzeitig!

Jetzt hab ich festgestellt, die Alpen sind ja voll mit solchen Überhängern!!!

Zum Beispiel hat der Naturpark Kaunergrat frisch in diesem Sommer eine neue Aussichtsplattform in die Berge gestellt. Der Entwurf dafür stammt von der Architekturgemeinschaft „columbosnext“, die damit einen Ideenwettbewerb der Dorferneuerung Tirol gewann.

Sieht erstmal interessant aus. Der Weg ist barrierefreie und soll noch thematisch mit Natur, Kultur und Geschichte belebt werden.

In der Spitze hat man hat eine tolle Aussicht auf das Inntal.

ABER! Das Ding schwankt! Und zwar tüchtig. An den Seitenrändern kann man noch recht entspannt in die Tiefe oder Ferne schaun.

Aber ganz vorne ist noch mal ne andere Nummer, da hat man schon fast das Gefühl zu fliegen – so schaukelt es!

Auch das Timmelsjoch hat in den letzten Jahren ein Upgrade erfahren und bietet auf der Südtiroler Seite bis zur Mautstation insgesamt 5 „Erfahrungsstationen“.

Die erste trägt den Namen Granat und ist in den Felshang bei Stuls installiert.

Der eine Granat ragt über den Abgrund und bietet eine schöne Aussicht auf das hintere Passeiertal.

Der andere Granat (ohne Foto, da lediglich ein kantiger Betonklotz) ist ein Schauraum mit Informationen über das Leben in den Südtiroler Alpen.

Unterhalb des Scheibkopf sind zwei Fernrohre aufgestellt, die einen fokussierten Blick auf den Granatkogel und den hohen First bieten.

Rossi ist das gar nicht geheuer!

Oben auf dem Timmelsjoch steht das Passmuseum.

Untergebracht in einem überhängenden Betonkasten.

Nach Vorstellung seiner Erschaffer, ragt es wie ein Findling über den Pass.

Hier erfährt man viel über den Bau der Hochalpenstraße. Obwohl es so ein harter Job war, war er hoch begehrt. Es gab gute Verpflegung und überdurchschnittliche Löhne.

Im Gegensatz zu den drei vorherigen Stationen, geht es bei der Schmugglerstation nicht um die Aussicht, sondern um Einblicke – in die Welt des Schmuggels über das Timmelsjoch.

Aus der Ferne sieht es aus, als stünde ein Mann an den Betonklotz gelehnt.

Beim Näherkommen erkennt man, dass es der Eingang in den Würfel ist. Auf der anderen Seite kommt man auf die gleiche Weise wieder raus.

Letzte und neueste Station ist der „Steg“ am Hochgurgl.

Der äußere Teil bietet eine tolle Panorama-Sicht auf das hintere Ötztal. Im Inneren des Stegs gibt es allerlei Infos über die Landschaft und ihre Eigenheiten.

Fazit: Es gibt viel Aussicht in den Bergen