Am Nordkapp, am Nordkapp…

Ich hab’s geschafft, ich bin ans Nordkapp gekommen. Nicht ganz um Mitternacht, um pünktlich die Mitternachtssonne am Nordkapp zu erleben. Aber um halb zwei morgens ist sie natürlich auch noch/wieder da. Es war sooooo cool! Bis morgens um halb 3 war ich am Kapp, hab auf’s weite Meer geschaut und bin mit der Welt und mir ins Reine gekommen. Also wenn es wirklich Kraftpunkte gibt, dann ist das einer.

Als ich von Lakselv losfuhr, hatte ich gut 4 Stunden, um die fehlenden 200 km bis Mitternacht zu schaffen. Aber dann kam ich an Trollholmsund vorbei und musste unbedingt noch ein bisschen wandern und die Trolle besuchen. Ich wusste ja nicht, dass das eine 1,5 stündige Wanderung wird. Die Wanderung war richtig schön und und es gibt tolle Fotos von den Trollsteinen, aber die 1,5 Stunden kam ich dann halt verspätet am Nordkapp an.

Dafür war ich so spät am Abend als einzige unterwegs in Richtung Nordkapp und hatte die Straße ganz für mich alleine. Ab Honningsvag kamen mir die Rückreisenden vom Nordkapp entgegen, die pünktlich die Mitternachtssonne gesehen hatten.

Das Foto mit den Caravans gibt recht gut wieder, wie hell es um halb 2 morgens war.

Weil ich so spät kam, musste ich keinen Eintritt fürs Nordkapp / den Parkplatz bezahlen. Die Kassenhäuschen waren um halb 2 nicht mehr besetzt. Sehr schön! Also insgesamt war die Verspätung nur von Vorteil.

Nachdem ich die beiden gesehen hatte, dachte ich, so’n Foto will ich auch. Aber Rossi der dumme Hund bleibt ja nie sitzen wenn ich weggeh. Deshalb konnte ich mich nicht weiter entfernen, um den ganzen Globus mitsamt Rossi auf’s Bild zu kriegen.

Der Sonnenaufgang in den Fenstern war irre! Als ich 2018 ein zweites Mal am Nordkapp war, wurde mir erzählt, dass die meisten Besucher hier herkommen und nicht von Sonne zu sehen ist. Durch die vom Permafrost aufsteigende Kälte, liegt das Kap oft im Nebel.

Nach endlosen Fotos, bin ich um halb drei wieder zurück gen Süden gefahren und hab mir einen Stellplatz für die restliche Nacht gesucht. Ich hatte schon auf dem Hinweg gesehen, dass es da nicht viel Möglichkeiten gibt, deshalb hab ich mich 3 km hinter dem Nordkapp rotzfrech in eine dieser Ausweichbuchten gestellt, die man eigentlich nur kurz anfahren darf. Aber bevor es mit dem Verkehr wieder richtig losging, bin ich nach 3 Stunden Schlaf weiter gefahren und hab mir fast alles auf der Insel angeschaut, was es anzuschauen gibt. Ich dachte, das ist die letzte Einöde von Europa, aber nein, es gibt mehrere Dörfer und mit Honningsvag sogar eine richtige Stadt mit allem, was zu einer Stadt gehört.

Also Fazit, zum Nordkapp fahren lohnt unbedingt. Und nicht nur, weil man dann mal am Nordkapp war, sondern weil es eine atemberaubend schöne Gegend ist. Ich hab nur schlappe 574 Fotos gemacht…