Wie es der Wetterbericht versprochen hatte, ließ der Sturm tatsächlich am dritten Tag nach. In der Nacht rumpelte er noch ordentlich am Haus rum, aber gegen Morgen wurde es zunehmend ruhiger und als es für die Sonne Zeit zum Aufgehen wurde, ging sie auf, als wäre nie was gewesen.
Ganz weg war der Sturm natürlich nicht, aber er machte keinen Krach mehr und schmiss einen nicht mehr um. Deshalb fuhr ich ein zweites Mal nach Thyborøn, um noch mal ohne Sturm an den Strand zu gehen. Offensichtlich hatte sich der Sturm ans Meer zurückgezogen, denn dort tobte er unvermindert heftig weiter. Fast wie am Vortag, allenfalls eine Windstärke schwächer. Notiere: Brauche meteorologische Gerätschaften, um meine Sturm-Behauptungen belegen zu können…
Eigentlich wollte ich mich mit den Bunkern und dem zweiten Weltkrieg nicht näher beschäftigen, aber da kommt man in Thyborøn nicht dran vorbei. Um die 100 Bunker unterschiedlicher Größe wurden im zweiten Weltkrieg als Teil des deutschen Atlantikwalls entlang der Küste von Thyborøn errichtet. Davon sind inzwischen einige im Meer oder Sand verschwunden. Die anderen kann man betreten, drauf rumklettern, und einige wurden sogar in Abenteuerspielplätze integriert.
Ich verspüre bei dem Anblick einfach nur tiefe Traurigkeit.
Es stehen teilweise sogar Hilfsmittel bereit, damit man auf die Bunker klettern kann.
Auf der anderen Seite der Dünen liegt der kleine Ort Thyborøn
Zu den hübscheren Gebäuden gehört das Sneglehus – Muschelhaus. Ende der 1940er Jahre versprach der Fischer Alfred Pedersen seiner Frau ein Haus, wie es noch keiner gesehen hatte.
Und dann hat er 25 Jahre lang Muscheln gesammelt und an die Hausmauer „tapeziert!“ Allerdings nur auf der Vorderseite. Hintenraus ist das Haus nicht so hübsch bemuschelt.
Auf der Internetseite kann man nachlesen, welche Muschelsorten für die Hausverschönerung verwendet wurden. Darunter sind auch viele exotische Muscheln. Wie bzw. über welche Quelle er die alle bekommen hat, wird leider nicht näher erläutert. Es sind jedenfalls irre Mengen!
Thyborøn hat auch einen großen Hafen, wo ich mir einen Fischburger geangelt habe.
Auf dem Weg zurück…
Am Nissum Bredning steht nicht nur der Strand unter Wasser…
Der Lemvig Ruderklub hat eine neue Ruderstrecke…
Und im Hafen muss man gar nicht erst die Hafenmauer runterfahren, um im Wasser zu landen.
Meine Schuhe haben nach dem gestrigen Vollbad eine schöne harte Salz- und Sandkruste bekommen.
Nachmittags war (zumindest in der Ferienhaussiedlung) gar nichts mehr vom Sturm zu spüren. Deshalb gibt es jetzt noch ein paar Fotos von der Terrasse, die ich heute zum ersten Mal betreten konnte…
Super Sonnenuntergang!