Das Highligt unserer Nordatlantik-Reise, war der Zwischenstopp auf den Färöer Inseln. Da fährt man endlos, endlos, endlos übers Meer, und dann taucht da plötzlich dieser Archipel aus dem Nebel auf… Bis zu diesem Tag wusste ich mal knapp von ihrer Existenz, hätte aber nicht sagen können, wo sie liegen und auch sonst wäre mir nur wenig zu den Schafsinseln (so die Übersetzung von Fär Öer) eingefallen. In dem Moment, als wir die die Inseln aus der Ferne sichteten, wusste ich: Da muss ich hin!
Erstmal wurde daraus allerdings nichts. Die Norröna hatte auf der Hinfahrt nur einen kurzen Verladestop in Torshavn, währenddessen wir an Board bleiben mussten. So blieb uns nur, die Aussicht vom Deck auf die Inseln und dann auf die Hauptstadt Torshavn.
Felsen, grün… sonst wenig…
Rund 300 km sind es von Färöe bis zum nächsten Festland. Von den 22 Färöer Inseln sind 18 bewohnt – etwa 48.000 Färöer leben hier. Die kleine Inselgruppe gehört zu Dänemark, liegt aber unter Selbstverwaltung – eigene Flagge, Briefmarken und Geldscheine inbegriffen, obwohl die Währung dänische Kronen sind. Und Färöe gehört nicht zur EU!
Wenn man sich auf der Karte anschaut, wie winzig die Inselgruppe im Vergleich zu Island ist, wo 330.000 Menschen leben, dann sind die Färöer mit 48.000 Menschen schon fast überlaufen. Zumal auch noch 70.000 Schafe unterwegs sind.
Die Färöer sind direkte Nachkommen der Wikinger, die auf ihren Erkundungsreisen nach Island, Grönland und Nordamerika einen Zwischenstopp auf den Inseln einlegten. Einige von ihnen blieben gleich ganz da.
Wie die Isländer, haben auch die Färöer ihre eigene Sprache, die mehr oder weniger noch die ursprüngliche skandinavische Sprache der Wikinger ist. Wie sehr sich isländisch und färöisch ähneln, weiß ich nicht, aber eine Schwedin an Bord meinte, dass sie beides nicht versteht.
Wir nähern uns der Hauptinsel
Ein Drittel der Färöer lebt in der Hauptstadt.
Was ich so unglaublich faszinierend finde, ist die Logistik – wieviele tausend und abertausend Schiffe waren wohl nötig, um alles vom Festand herrüber zu schaffen, bis Torshavn so da stand, wie es jetzt da steht?
Unten am Wasser liegt die „Altstadt“ mit ihren grasbewachsenen Häusschen.
Die Festung Skansin wurde im 16. Jahrhundert gebaut und sollte vor Übergriffen von der See schützen.
Das Fußballstadion zu fotografieren (die Färöer haben tatsächlich eine eigene Nationalelf!) war das wichtigste Anliegen meines Vaters.
Sieht nicht gerade nach einer „armen“ Insel aus, oder? Tatsächlich haben die Färöer ein gutes Leben. Neben der Schafzucht stammt das Haupteinkommen aus der Fischereiindustrie. Die Färöer Fischer gelten mit als die besten der Welt (hab ich irgendwo gelesen…).
Vom Schiff aus hat man die Stadt wirklich gut im Blick 🙂
Und dann mussten wir Torshavn schon wieder verlassen – noch 1 Tag auf See bis Island.
Die Inseln hüllten sich wieder in Nebel. Eine Mitreisende, die ein paar Tage auf den Färöer Inseln gewesen war, berichtete, dass sie die ganze Zeit nur Nebel hatten und gar nichts sehen konnten. Erst am letzten Tag wurde es schön. Da haben wir wirklich Glück gehabt!
Dann sahen wir lange Zeit nichts mehr von den Färöer Inseln, obwohl wir etwa 40 km auf dem Sundini zwischen der Insel Streymoy und Esturoy fuhren. Erst kurz, bevor wir wieder raus aufs offene Meer kamen, wurde uns noch ein letzter Abschiedsblick gegönnt 🙂
ALSO: Ich komme wieder 🙂