Overnight Cruise auf dem Milford Sound

Wir wollten nicht nur kommen und staunen, wir wollten eine Nacht auf dem Milford Sound verbringen und hatten einen Overnight Cruise gebucht. Start war nachmittags um 16 Uhr ab Milford/Hafen.

Wir hatten also genug Zeit für eine gemächliche Anreise ab Te Anau. Die Milford Road geht 120 km durchs Nowhere, ohne einen Ort oder eine Ansiedlung rechts und links der Straße, dafür voll gewaltiger Naturschauspiele.

Einen ersten Stopp legten wir am Lake Te Anau ein. Über dem See hatte sich ein morgendlicher Regenbogen gebildet. Am See hatten wir eine Begegnung mit einem besonders sprach- und sangesgewandten Einwohner Neuseelands, dem Tui. Die geschwätzigen Vögel singen und erzählen, als würden sie dafür bezahlt. Ich hab versucht, das Tui-Geschwätz aufzunehmen. Der blöde Vogel wollte aber nicht stillsitzen und ist von Ast zu Ast gehüpft, bis er im nächsten Baum verschwand. So ist meine Tonaufnahme leider ein kleines, verwackeltes mgp auf dem ein schwätzender Baum zu sehen ist. Ein halbwegs brauchbares Foto vom Tui gelang mir erst einige Tage später.

30 km hinter Te erreicht man den letzten Außenposten der Zivilisation vor dem Milford Sound: Te Anau Downs. Ein Bootsanleger und eine Farm, mehr ist nicht zu sehen. Wichtig ist diese Station für Wanderer, die sich auf den Milford Track begeben wollen. Von Te Anau Downs aus werden sie mit dem Boot über den See zum Startpunkt des Tracks gebracht.

Weil es nur begrenzte Übernachtungsplätze auf dem 50 km langen Track gibt und damit die Touristen nicht in großen Scharen einfallen, gibt es limitierte Wandergenehmigungen, die gegen Gebühr bis zu 6 Monate vor der Wanderung eingeholt werden müssen. Die Verpflegung auf der 4-tägigen Wanderung muss jeder selbst mitnehmen.

Ungefähr auf halber Wegstrecke zwischen Lake Te Anau und dem Milford Sound sind die Mirrorlakes ein beliebtes Touristen Ziel. Die „Lakes“ sind im Grunde nicht viel mehr als kleine Tümpel und kein Mensch würde ihnen überhaupt Beachtung schenken, wenn sie nicht zu Füßen der Earl Mountains liegen würden. Bei Sonnenschein und schwachem Wind spiegeln sich die Berge im Wasser, ein sehr beliebtes Motiv auf Urlaubsfotos und Postkarten. Also ein „Must Stop!“

Auf der Hinfahrt wollte die Sonne nicht so richtig scheinen und es war leicht windig. Der gewünschte Spiegeleffekt stellte sich also nicht ein. Auf der Rückfahrt hatten wir mehr Glück. In der halben Stunde, die wir an den Mirrorlakes verbrachten (Es sind nur wenige Schritte von der Straße), hielten 2 große Reisebusse aus Queenstown an und kippten eine Horde Touristen aus, die wie Kakerlaken ausschwärmten und die Holzwege blockierten. Das Schauspiel dauerte jeweils etwa 10 Minuten, dann waren sie wieder alle verschwunden.

Nach den Mirrorlakes geht es langsam in höhere Regionen und am Straßenrand stehen Avalanche-Warnschilder, die das Anhalten rigoros verbieten. Damit die Besucher aber doch mal anhalten und die schöne Landschaft knipsen können, gibt es gleich nach dem „Lawinengefahr-zu-Ende“-Schild einen Parkplatz.

Diesen sollte man unbedingt ansteuern. Nicht, um die überstandene Lawinengefahr zu betrinken, sondern um einen sehr liebenswerten Ureinwohner Neuseelands kennen zu lernen. Auf dem Parkplatz warten Keas auf die Touristenbusse.

Keas sind Bergpapageien, die es nur in Neuseeland gibt. Grüne, muntere Kobolde, die gerne Fenstergummis am Auto anknabbern und mit ihrem scharfen Schnabel auch andere Sachen zu Kleinholz machen. Da sie clever sind, haben sie natürlich längst spitzgekriegt, dass hier regelmäßig Touristenbusse vorfahren in denen bestimmt der ein oder andere unbesonne Mensch from Oversea sitzt, der sich über ihren Anblick so freut, dass er sie mit seinem Sandwich füttert.

Sollte man natürlich nicht machen, auch wenn es noch so spaßig ist. Im Winter kommen keine Touristenbusse und viele Keas verhungern, weil sie es verlernt haben, sich selbst Nahrung zu beschaffen. Wir haben ihnen deshalb nichts von unserem Butterbrot abgegeben, aber es ist uns schwer gefallen…

Der Milford Sound – die Gegend ist unglaublich schön, fast perfekt. Wie in einer anderen Welt, wie in einer anderen Zeit. Unglaubliche Farben, unglaubliche Bilder. Als befände man sich in einem Traumbild.

Nur die Sandfliegen müssten nicht sein. Wir hatten diese biestigen Insekten bereits am Lake Te Anau getroffen. Sandfliegen sind sehr sehr klein und sehr sehr unangenehm. Sie fallen in Schwärmen über einen her und beißen ohne langes Überlegen in jede unbedeckte Hautstelle. Wenn alles bedeckt ist, beißen sie sich durch den Stoff durch.

Im ersten Moment brennt es nur ein bisschen. Stunden später kommt der Juckreiz, Tage später lässt er wieder nach. Weder Spucke noch Kratzen helfen, auch die verschiedenen Mittel aus der Apotheke wirken allenfalls 10 Minuten. Als wir uns bei einem wettergegerbten Kiwi über die Sandfliegen beschwerten, meinte der jedoch nur – sie wären harmlos und man gewöhnt sich dran. Na ja. Wir sind halt verweichlichte Touristen. Aber ehrlich, sie sind ätzend, und die Milford-Region ist das Mekka der Sandfliegen. Kleine Teufel im Paradies.

Für das Erlebnis Milford Sound gibt es verschiedene Entdeckungs-Varianten: Mit dem Hubschrauber oder Kleinflugzeug drüber hinweg fliegen, zu Aussichtspunkten und den Wasserfällen wandern oder mit dem Schiff einen kurzen oder einen langen Ausflug auf den Sound machen. Wie schon erwähnt, hatten wir uns für die lange Bootsfahrt entschieden, mit Übernachtung auf dem Fjord.

Über Milford Sound „City“ lässt sich nur wenig berichten. Es gibt den Hafen, einen Flugplatz, einen Campingplatz, eine Tankstelle, ein Hotel. Das war’s in etwa – Lands End! Am Ufer des Sounds wurde ein Mini-Track angelegt, der teilweise durch den Busch führt, aber immer wieder tolle Aussichten aufs Wasser und die umliegenden Berge bietet. Es fällt sehr schwer den Finger nicht permanent auf den Auslöser der Kamera zu drücken.

Durch die tiefhängenden Wolken umgibt den Milford Sound eine ganz besondere Stimmung. Wir haben großes Glück mit dem Wetter. Es gibt auch (viele) Leute, die kamen und nichts sahen, weil alles im Nebel verschwunden war. Andere haben den Sound klamm und triefend verlassen. Mit 6.000 Milliliter Niederschlag pro Jahr, gehört die Gegend zu den regenreichsten in Neuseeland.

Nach dem kleinen Spaziergang genehmigten wir uns im Womo (die Sandfliegen hatten uns ins Auto getrieben) einen Kaffee und packten ein paar Sachen für die Nacht zusammen. Ein Kea machte sich währenddessen über die Gummidichtungen des Nachbar-Autos her. Mit einem etwas mulmigen Gefühl ließen wir unser Auto auf dem Parkplatz stehen und gingen zu Fuß zum Hafen. Wer wusste, was der Kea an unserem Auto anrichten würde, während wir auf dem Milford Sound herum schipperten? Als wir nach einem kleinen Fußmarsch im Hafen eintrafen, kamen die Tagestouristen gerade von der letzten Fahrt mit den Ausflugsschiffen zurück. Ab jetzt hatten wir den Sound ganz für uns alleine. Oder besser gesagt, fast für uns alleine, es gibt zwei Schiffe, die für den Overnight-Cruise eingesetzt werden: Die Milford Mariner und die Milford Wanderer

Der Overnight-Cruise mit der Mariner ist komfortabler, aber auch teuerer. An Bord waren viele ältere Herrschaften, zumeist aus England. An Bord der Wanderer waren vorwiegend Rucksack-Touristen zwischen 18 und 30 und ein paar ältere Semester – Wir! Unter dem jungen Volk waren wir mit Abstand die ältesten.

Am Käpt’n und seiner Crew, die uns alle sehr nett willkommen hießen, gingen wir an Board der Wanderer. Uns wurde eine Kabine unter Deck zugewiesen. Das Wort „Kabine“ trifft es nicht ganz, es ist mehr ein Bretterverschlag mit 2 Doppelstockbetten rechts und links, 70 cm Gang dazwischen und einem Vorhang davor. Uuui, hatte was von dritter Klasse nach Amerika. Aber es hatte was und wir fühlten uns wieder mal wie Pioniere.

Bei voller Belegung teilt man sich die Kammer auch schon mal mit wildfremden Menschen. Aber jetzt im Oktober war die Wanderer noch nicht komplett belegt und wir waren unter uns – rechts und links durch eine Spanholzplatte und vorne durch einen Vorhang von den anderen Mitreisenden getrennt. Die Waschräume werden von Männlein und Weiblein gemeinsam genutzt. Die Toiletten sind oben an Deck. Weitere Infos zu den Overnightcruises auf der Milford Wanderer und Milford Mariner gibt es unter www.realjourneys.co.nz.

Nach einer Vorstellung der Crew, der Einweisung in die Sicherheitsvorkehrungen und ein paar Hinweisen über den Ablauf legten wir ab. Was das Wetter angeht: Bei uns würde man von Aprilwetter sprechen, in Neuseeland nennt man es „vier Jahreszeiten an einem Tag“. Ganz so extrem war es glücklicherweise nicht, Frost und Schnee blieben uns erspart. Damit wir die schöne Natur draußen genießen konnten und nicht bibbernd drinnen hocken mussten, stand eine Getränkestation mit Heißwasser, Kaffee- und Kakaopulver sowie verschiedenen Sorten Tee zur freien Bedienung an Deck. Dankbar haben alle zugegriffen.

Mit einem heißen Kakao in den kalten Händen tauchten plötzlich Delphine neben dem Schiff auf. Greifbar nahe, nur wenige Meter entfernt. Ein überwältigendes Erlebnis. Sie sind so schön! Sie begleiteten unser Schiff eine Weile und schossen wie Pfeile in unserer Bugwelle mit. Bei dem Anblick kann man alles um sich herum vergessen. Wir wurden schon wieder rührselig und hatten die ein oder andere Träne in den Augen. Delphine machen sowas! Bei ihrem Anblick schütten viele Menschen Glückshormone aus. Ich weiß nicht, ob das bei allen passiert, aber ich bin immer voll am Flennen. Da steht man dann mit feuchten Augen und ist der glücklichste Mensch auf Erden.

Etwas später zeigte uns der Käpt’n, wie nah er an den 162 m hohen Bowen Wasserfall heran fahren kann. Nur 1-2 Meter trennten den Bug von der Felswand. Nur ein kleines Stück weiter und wir wären mitten drin gewesen. Die Gischt sprühte auf uns runter. Auch wenn diese Einlage standardmäßig zum Programm der Milford-Schiffe gehört, wir sind schwer beeindruckt.


Die Fahrt inkl. mehrfacher Stopps bei den Delphinen und dem Wasserfall dauert etwa eine Stunde, dann wird in einer kleinen Bucht der Anker für die Nacht geworfen. In Sicht-, aber außer Rufweite, lag die Mariner, die schon vor uns angekommen war.

Nach dem Anlegen konnten wir aus einem abenteuerlichen Freizeitangebot wählen: Mit dem Kajak in der Bucht paddeln, mit dem Flachboot durch die Bucht gefahren werden und die Pinguine und versteinerte Bäume besuchen (mein Vater war dabei!) oder schwimmen. Das mit dem Schwimmen ist natürlich nur ein Scherz. Dachten wir, dann sprang einer aus der Crew ins Wasser und schwamm einmal ums Schiff… Nee Danke! 17°C hatte der Milford Sound. Kann man aushalten, muss aber nicht sein. Zwei tapfere Passagiere, die zeigen wollten, dass sie keine Weicheier sind, machten es ihm nach. Anschließend haben sie ausgiebig und sehr heiß geduscht.

Zum Abendessen gab es ein 3-Gänge-Menu: Suppe als Vorspeise, Rindsbraten, gebackene Kartoffeln, gebackener Kürbis, Pastinaken und Kurkuma als Hauptgericht und Kuchen als Dessert. Nicht extravagant, aber gut.

Danach hatten wir den restlichen Abend zur freien Verfügung. Manche spielten im Aufenthaltsraum Brettspiele, lasen oder schrieben in ihre Reisetagebücher und tranken dabei mehr oder weniger starken Alkohol. Andere genossen draußen den Milford Sound zusammen mit den Sandfliegen – leider gibt es die Viecher auch auf dem Wasser. Aber glücklicherweise nicht so viele. Ums Schiff tauchte ein vorwitziger Seehund auf und etwas weiter weg hüpften die Pinguine übers Wasser, um zu ihren Jungen heimzukehren. Gute Nacht Johnboy!

Der nächste Morgen ist ein perfekter Morgen auf dem Milford Sound. Der Tag beginnt herrlich, die Nacht war kurz. Schon bei Sonnenaufgang, so gegen 5 Uhr, waren die meisten an Board wieder munter. Einige sind gar nicht ins Bett gegangen, andere erst vor wenigen Minuten.

Kaffee hilft! Die Duschen und Toiletten werden belagert, der Motor wird angeworfen und der Anker eingeholt – wir fahren hinaus auf die Tasman See.

Es dauerte gar nicht lange, da waren auch schon wieder die ersten Delphine an unserer Seite und schwammen mit uns um die Wette. Es scheint ihnen riesigen Spaß zu machen. Aber wir waren etwas schneller, irgendwann gaben sie auf und schwammen wieder ihre eigenen Wege.

Bei einem fast spiegelglatten Sound ist das Gefühl, in einer Traumwelt zu sein, noch viel größer. Kein Mensch ist da, außer wir paar Leute auf der Wanderer und weiter vorne die Mariner

Das, was die Touristen während der Tagesausflüge erleben, gehörte natürlich auch zu unserem Programm: Die Fahrt auf die Tasman See, aufs offene Meer.

Was waren wir begeistert, als wir aus den Sound rausfuhren. Hurra, das weite Meer! Die Begeisterung hielt nicht lange vor. Auch wenn die Tasman See auf den Fotos „ruhig“ wirkt, die Wellen waren höher als es scheint und das Schiff schaukelte gehörig. Der Kakao schaukelte fröhlich mit. Der Wind pfiff uns um die Ohren. Es war ganz schön frisch. Der Ausflug aufs offene Meer dauerte etwa eine dreiviertel Stunde, für die Schnellseekranken fast schon zu viel. Wir hatten die „Zuvielgeschaukelt-Grenze“ glücklicherweise noch nicht erreicht. Dennoch waren auch wir froh, als wir umkehrten und wieder in den ruhigen Milford Sound hineinfuhren – fast noch begeisterter als bei der Rausfahrt. Aber egal, wir waren auf der Tasman See!!!

Unter Deck war inzwischen das Frühstück fertig, aber weil wir uns nicht von den Traumwelt trennen konnten, holten wir uns nur ein bisschen Toast mit Käse oder Schinken und futterten draußen. Inzwischen war die Sonne auch schon höher gestiegen und wärmte ein bisschen. Was nicht heißen soll, dass es warm war. Es war kalt, aber windstill. Der Himmel dunkelblau und wolkenfrei nur um die Berge spielte noch das eine oder andere Wölkchen. Ein perfekter Morgen auf dem Milford Sound – auch wenn ich mich wiederhole.

Gegen 8 Uhr morgens fuhren wir ein zweites Mal in den Wasserfall, hielten bei den Delphinen und sahen Pinguinen zu, wie sie ins Wasser hüpfen, um zur Arbeit zu paddeln. Und dann waren wir fast schon wieder am Ende vom Sound und damit am Ende des Overnight Cruise.

Prädikat: absolut empfehlenswert! Die Crew war unheimlich nett, das Freizeitangebot aufregend (besonders wenn man etwas jünger ist), das Essen lecker, die Koje eng und die Nacht kurz. Aber wenn man in einer Traumwelt unterwegs ist, was muss man da schlafen?

16 Stunden hatten wir den Milford Sound ganz für uns alleine. Als wir auscheckten, fuhren bereits die ersten Reisebusse aus Queenstown und Te Anau vor und die ersten Flugzeuge und Hubschrauber stiegen auf. Vorbei war es mit der Ruhe.

Es gab verschiedene Pläne, den Sound schneller zugänglich zu machen. Zur Diskussion stand u.a. eine Art Sessellift oder eine kleine Bahn von Queenstown zum Milford Sound. Soweit ich weiß, wurden die Pläne erst mal wieder eingestampft. Wer den Mildford Sound sehen will, muss früh aufstehen und lange im Bus sitzen, wenn er von Queenstown aus eine Tagestour startet. Von Te Anau ist die Fahrtzeit ein paar Stunden kürzer.

Die beste Zeit, um den Milford Sound in Ruhe zu genießen, ist vor 10 Uhr morgens und ab 16 Uhr nachmittags. Dann stört auch kein Hubschraubergeräusch die Idylle.

In Milford „City“, mit seinem Hotel, Campingplatz und noch 2 Häusern, steht die (wahrscheinlich) teuerste Tankstelle in Neuseeland. Für Neuseeland-Verhältnisse mag es teuer sein, für unsere ist es immer noch verdammt günstig und vor allem die Rettung. So ein Womo braucht doch mehr Sprit als man denkt. Unser Tank war ziemlich leer und die nächste Tankstelle war zu weit weg. Was waren wir dankbar über den Tankautomaten in Milford Sound.

Frisch aufgetankt ging es zurück nach Te Anau. Ein Stopp bei den Keas – sie warteten schon wieder auf die Touristenbusse und auf Menschen, die sich nicht an das Fütterungsverbot halten. Auch der Stopp bei den Mirror Lakes musste noch mal sein. Diesmal spiegelten sie in der erhofften Weise und bei soviel Szene kann man glatt darüber hinwegsehen, dass 50 Japaner mit ihren Kameras um die kleinen Tümpel herum flitzen, um jede Perspektive mit ihren Kameras zu erwischen.‘



Die Fahrt ging weiter entlang des Lake Wakatipu, dem drittgrößten und längsten See in Neuseeland (80 km). Außer dass er traumhaft schön ist, gibt es auch eine geographische Besonderheit: Der See liegt auf einer Höhe von 310 m über dem Meeresspiegel. Ist an seinen tiefsten Stellen aber bis zu 380 Meter tief, also 70 m unter dem Meeresspiegel.


Nach der letzten Nacht mit wenig Schlaf hatten wir das Bedürfnis nach einer ruhigen Nacht und ein bisschen mehr Wohnkomfort und Platz als es das kleine Womo bieten konnte. Deshalb haben wir auf dem Campingplatz in Frankton eine kleine Hütte, bzw. a cabin gemietet

Die meisten Campingplätze haben mehr oder weniger komfortable Cabins, sodass auch Leute ohne Wohnmobil oder Zelt auf dem Campingplatz übernachten können. Viele Plätze haben darüber hinaus auch Backpacker-Zimmer. Also Zimmer, die man sich wie in der Jugendherberge mit mehreren Leuten teilt.

Der Vorteil von Campingplätzen gegenüber Hotels und Backpacker-Zimmern ist meiner Ansicht nach, dass man meist mitten in der Natur übernachtet. Außerhalb der Stadt, an wunderschönen Plätzen. Außerdem trifft man auf Campingplätzen viel mehr Kiwis (human) als in Hotels. In einem Backpacker sind sogar fast nur Peoples aus Übersee anzutreffen. Also Campingplätze sind irgendwie näher an der Natur und näher an der Bevölkerung.

Nachteil: Sanitäreinrichtungen und Küche werden mit vielen unbekannten Menschen geteilt. Mäßiger Komfort und nicht immer die besten Betten (in den Cabins). Zu berücksichtigen ist auch, dass auf einem Campingplatz nach Sonnenuntergang tote Hose herrscht. Alle ziehen sich in ihre Zelte und Womos oder Cabins zurück und höchstens in der Küche oder im Aufenthaltsraum trifft man noch ein paar Menschen.

Wir waren in der Vorsaison unterwegs. Die Campingplätze waren deshalb meistens ziemlich leer. Würden wir noch mal zu dieser Jahreszeit durch Neuseeland reisen, würden wir wahrscheinlich einen Mietwagen nehmen und in Cabins übernachten, oder wir würden Millionäre werden und uns ein großes Womo mieten. Aber das hat natürlich wieder den Nachteil, dass man nicht überall hin kommt, wo man hin will…

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