Ein bisschen Gott mit Freya

Eigentlich hatten die Isländer ja schon ihre nordischen Götter: Thor, Odin, Freya und wie sie alle heißen. Dass sie im Jahr 1000 mit einem Schlag alle zum Christentum konvertierten, ist auf einen Volksentscheid beim jährlichen Allthing zurück zu führen.

Das Allthing war eine Art gesetzgebende Versammlung, die in Thingvellir stattfand. Der Ort eignete sich ausgezeichnet für die frühen isländischen „Parlamentssitzungen“, die Basaltwände der Abbruchkante reflektieren den Schall so gut, dass der Sprecher, wenn er oben auf dem Felsen stand, von ein paar hundert Leuten gehört wurde.

Im Jahr 1000 stand jedenfalls eine Entscheidung zwischen Thor und dem christlichen Gott an, welchem Glauben die Isländer künftig anhängen wollten. Die Abstimmung dürfte wohl einmalig in der Weltgeschichte sein. Ein Volk trifft sich, um per Mehrheitsentscheid einen Gott zu wählen! Nach längerem Spektakel wurde schließlich ein kluger Vorschlag gemacht, der alle zufrieden stellte: Sie werden Christen, dürfen aber weiterhin Thor und Odin verehren und Pferdefleisch essen. So wurde es dann beschlossen!

Wie sie es heute mit Thor und Odin und dem Pferdefleisch handhaben, weiß ich leider nicht. Aber es soll ja einige Isländer geben, die an die Existenz von Elfen und Trollen glauben…. mehr sag ich nicht.

Ich finde auf alle Fälle die Kirchenarchitektur in Island sehr interessant. Bestes Beispiel für ein faszinierendes Bauwerk ist natürlich die Hallgrims-Kirche in Reykjavik.

Die Kirche in Egilstadir, der größten Stadt im Osten.

Kirche von Akureyri, der größten Stadt im Norden.

Aber auch viele kleinere Städte haben interessante Kirchen vorzuweisen. Dieses schräge Gemäuer steht in Olafvik, einem kleinen Fischerort, nördlich vom Snaefellsjökul.

Und dieses kleine Kirchlein bringt die Schäfchen von Kirkjubaejarklaustur auf den rechten Pfad. Berühmtester Pfarrer der Gemeinde ist Jón Steingrímsson. Er soll im Jahr 1783 durch seine beherzten Predigten den Lavafluss des ausbrechenden Laki abgelenkt haben, sodass der Ort verschont blieb. Die Kirche wurde zum Gedenken an ihn und seine Feuerpredigten errichtet.

Es gibt aber auch viele nette kleine Holzkirchen, wie in Seydisfjördir:

Und Reykholt…

Und kleine Steinkirchen gibt es natürlich auch.