Letzte Etappe: Montenegro und dann nach Hause

Theoretisch hätte ich nach der Grenzüberschreitung von Albanien in Serbien sein müssen. Behauptete zumindest der Autoatlas. Aber irgendwie war klar, dass ich nicht in Serbien bin. Doch wo bin ich??? Ich hatte schon Schweißausbrüche, bis ich endlich im Hotel in Erfahrung erfuhr, dass ich in Montenegro bin. Meine Autokarte war wirklich ein Witz.

Lake Shkodar, der Grenzsee zwischen Albanien und Montenegro.

Podgorcia.

Pferd ausgebüxt!

Kotor vor oben


Unten angekommen!

Montenegro ist toll! Ich hab mich total verliebt! Ein wunderschönes Land und nette Leute. Sogar mit der Polizei kann man reden. Keine Ahnung, ob ich so gute Argumente hatte, ich durfte ohne Strafe weiterfahren, als ich einen lahmen Engländer (Ente mit Anhänger) innerorts bei durchgezogenener Linie überholte.

Der erste der beiden Polizisten sprach keine mir verständliche Sprache, der zweite saß im Auto und konnte etwas Englisch. Dem hab ich erzählt, dass der Engländer in seinem alten Auto ganz schrecklich gefahren ist, Stopp & Go, und ich ihn einfach überholen musste. Mein größtes Vergehen war das überfahren der durchgezogenen Linie überfahren. Dass ich beim Überholen schneller als 50 gefahren bin, fanden sie nicht weiter schlimm.

Die beiden Jungs haben mich dann tatsächlich weiter fahren lassen. Total nett!!! Den Engländer hab ich kurz darauf an der kroatischen Grenze wieder getroffen. Weil ich in der schnelleren Schlange war, konnte ich ihn endlich loswerden. Hurra!

Ich hatte ja leider nur 10 Tage Urlaub und noch dazu eine klaffende Fleischwunde am linken Unterschenkel. Von daher hieß es Gas geben. Die ganze letzte Strecke bin ich bis nach Hause durchgebrettert: Montenegro, Kroatien, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Österreich… Wegen meines Beins konnte ich nur mit Schmerzen aus dem Auto aussteigen / laufen, deshalb gibt es von der letzten Etappe nur noch wenig Bilder.

Die Küstenstraße entlang der Adria ist wunderschön. Sie hat nur einen Nachteil, man kann eigentlich nicht schneller als 50 fahren und kommt nicht vorwärts.

Dubrovnik

Mein bester Fund in Kroatien: Ein Wildschweinschild – das erste, das ich je gesehen hab!

Zwischendurch war ich noch 20 Minuten in Bosnien Herzegowina, weil die auch einen winzig kleinen Abschnitt an der Adria haben. Die einzige bosnische Stadt zwischen den beiden kroatischen Stücken heißt Neum. Mehr kann zu meinen 20 Minuten in Bosnien eigentlich nicht sagen. Außer dass das beschossene Schild noch die Spuren des Jugoslawien Krieges trägt.

70 km vor Split kam ich auf die neugebaute Autobahn, die oberhalb der Küste in den Bergen verläuft. War nicht ganz billig (27 Euro für 460 km). Aber ich war sehr froh über die Autobahn, weil es sich hier doch besser fahren ließ, als auf der Küstenstraße mit dem ewigen Stopp & Go.

Kurz nach Mitternacht war ich wieder wohlbehalten (abgesehen von meinem Bein) zu Hause. Die Wunde hat sich übrigens nicht infiziert. Aber ich habe eine hübsche Narbe zur Erinnerung an meine große Balkantour behalten.