Mr. Popeye wohnt auf Malta

Den letzten Tag auf Malta hab ich bei Popeye verbracht. Nachdem ich jeden Tag mindestens einmal an Popeye Village vorbeigekommen war, musste ich es mir auch anschaun. Versteht sich! Die Filmkulissenstadt wurde 1979 für den Film „Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag“, mit Robin Williams in der Hauptrolle, gebaut. Nach den Filmarbeiten blieb „Sweethaven Village“ erhalten und wird seitdem als Freizeitpark genutzt.

Man kann sich in Sweethaven alle Häuser anschaun. Teilweise sind auch die Filmrequisiten ausgestellt. Es gibt einen kleinen Kinosaal und verschiedene Austellungen. Auf dem Foto sieht es nett und beschaulich aus. Man muss sich dazu aber die Geräuschkulisse von Jingle Bells und Last Christmas vorstellen – die ganze Bucht wurde in den Weihnachtstagen mit passenden Medleys beschallt….

Als ich ankam, kleiner Schock. Zur Unterhaltung der Gäste, gibt es im halbstündigen Wechsel kleine Showeinlagen. Hier wird gerade „Ehhhh Macarena“ getanzt. Das war (sorry) so albern, dass ich mich gar nicht getraut hab, weiter zu gehen.

Zwei von den beiden Tänzerinnen mussten anschließend auch noch als A-Hörnchen und B-Hörnchen herumhüpfen. Die Armen!

Popeyes Freundin Olive Oyl hat Waschtag…

In einem der Häuser war eine kleine Taverne.

In einem anderen gab es ganz viel Material zu den Dreharbeiten. Ich hätte mir das gerne genauer angeschaut, aber ich hatte plötzlich wieder heftige Gallenkoliken. Wie ich es durchgehalten habe, auch noch den Rest anzusehen, weiß ich bis heute nicht…

Neben Popeye war Weihnachten ein großes Thema in Sweethaven. In dem „Kino-Haus“ gab es eine riesige Krippe. Besser gesagt, es war halb Bethlehem aufgebaut, mit ganz vielen verschiedenen Szenen, die nichts mit der eigentlichen Weihnachtsgeschichte zu tun hatten. Tolles Teil. Ich saß länger davor und hab es mir angeschaut – zumal Sitzen angenehmer als Herumspazieren war.

Dann gab es noch so eine Art Weihnachts-Fabrik. Hier konnte man in mehreren Stationen elektrisch angetriebenen Puppen dabei zuschaun, wie sie Weihnachtsgeschenke fabrizieren und verpacken.

Diese beiden Jungs sortieren gerade die vielen Briefe an den Weihnachtsmann. Passte nicht so ganz zu Sweethaven, war aber süß. Ich steh auf so’n Puppenzeugs 😉

Und last but not least: Die maltesische Popeye-Aufgabe. Der Arme tat mir für diesen Schauspiel-Auftrag echt leid. Jeden Tag die gleiche Popeye Nummer mit einem zugekniffenen Auge und ständig das Weihnachtslieder-Gedudel….

Ich hab ein bisschen recherchiert, ob hinter Poppeyes Spinatgeschichte vielleicht das US-Landwirtschaftsministerium stand, um den Anbau/Absatz anzukurbeln. Die scheinen da aber nicht mitgemischt zu haben. Der Spinat wurde deshalb als Popeye Kraftfutter gewählt, weil er wegen seines vermeintlich hohen Eisengehaltes als ideales Stärkungsmittel galt. Also futterte Popeye ohne Ende Spinat, den er sich direkt aus der Dose in den Schlund kippte. Das mit dem Eisengehalt hat sich ja längst als Ente herausgestellt (die hohen Werte beziehen sich auf getrockneten Spinat), aber Popeye sei Dank, wurden reihenweise Kinder zum Spinat genötigt…

Ende vom Film…

Ich hab mich zum Auto geschleppt, bin zurück ins Hotel und hab den restlichen Tag im Bett verbracht. Junge, war das übel. Der Heimflug am nächsten Tag war auch alles andere als ein Zuckerschlecken.

Am 2. Januar war ich wieder bei meinen Eltern. Ich wollte mich erst nch ein bisschen erholen und dann zurück nach Bayern fahren, und mich dann zu Hause um das Gallenzeugs und eine mögliche OP kümmern. Aber dann kam alles anders. Bis Samstag (5. Januar) ging es mir so schlecht, dass ich nicht mehr wusste wohin mit mir. Essen konnte ich eh nichts, aber dann auch nicht mehr trinken. Ich hing nur noch würgend über dem Klo, konnte weder sitzen, noch stehen noch liegen… Schließlich wurde am späten Abend der Notarzt gerufen. Ab ins Krankenhaus. War das himmlisch, als ich bis oben mit Schmerzmitteln vollgepumpt war…

Es gab dann noch ein paar Komplikationen, weil ich schon kurz vor der Gelbsucht stand und sich die Bauchspeicheldrüse erst wieder beruhigen musste, bevor ich operiert werden konnte. Aber irgendwann war ich die Gallenblase endlich los. Nach 10 Tagen im Krankenhaus und einer weiteren Woche Erholung bei meinen Eltern konnte ich endlich die Heimfahrt nach Bayern antreten.

Wenn ich im Nachhinein überlege, was ich mir trotzdem alles auf Malta angeschaut hab, weiß ich ehrlich nicht, wie ich das hinbekommen habe. Ich bin nur ohne Ende froh, dass ich nicht auf Malta ins Krankenhaus musste. Puuuuh!

Jetzt überlege ich, wann ich noch mal nach Malta fliege, um mir die Insel schmerzfrei anzuschaun.